Ich lese ...

16.10.07

Ich lese "Der Chronist der Winde" von Henning Mankell

Die Wallander Krimis habe ich nicht gelesen, und dieses Buch handelt auch gar nicht von dem schwedischen Komissar. Es geht um das Leben und den Tod eines Straßenjungen in (glaube ich) Mosambique. Es ist sehr sensibel geschrieben, die Charaktere haben klare Konturen und strahlen richtig, als wären sie echt. Ich würde dieses Buch glatt schön nennen, wenn nicht dieses grausame Thema wäre. Manchmal bin ich kurz davor zu heulen oder vor Wut zu schreien. Ein Wechselbad der Gefühle, das mich mit jedem Wort überkommt. Ich kann nur empfehlen es selbst zu lesen, klasse!

10.10.07

Ich lese "Verwehte Spuren" von John Hare

Ein Buch über eine Kamelkarawane durch die Sahara. Ein starker Kontrast zu dem literarisch dooch eher anspruchsvollem Zeug, das ich in letzter Zeit gelesen habe. Deswegen auch sehr viel schneller gelesen. Trotzdem ein Buch, das mich beeindruckt hat. Es hat mich in die heiße und kalte Wüste mit all dem Sand, Waser- und Futtermangel, all der Einsamkeit geführt. Interessant....

07.10.07

Ich lese "Wiedersehen in Howard's End" von Edward M. Forster

England kurz vor dem ersten Weltkrieg. Voller Konflikte zwischen den Schichten und auf dem Weg in die moderne Gesellschaft. Dazu romantische Schilderungen englischer Landschaft und philosophische Exkurse über das was gut, richtig und wahr ist. Das ist das Buch, grob zusammengefasst (abgesehen von der Handlung).

Außerdem ist der Herr Forster ein Meister des Cliffhangers und des Ineinanderverwebens von Handlungssträngen. Immer dann, wenn ich meinte, es wird mir langweilig, passierte etwas unvorhergesehenes und ich wollte dann doch weiterlesen.

Vermutlich lässt sich das Buch philosophisch, soziologisch und psychologisch lesen, oder eben nur wegen der Geschichte. Dieses Buch ist auf jeden Fall im Fach zur Wiedervorlage.

06.10.07

Ich lese "Die Stimmen von Marrakesch" von Elias Canetti

Was für ein Unterschied zu Thomas Bernhard. Lebhaft, ein Text, in dem das beschriebene im Kopf zu leben beginnt. Inklusive der Geräusche, Bilder und Gerüche. Herrlich. Canetti hat mich schon mit der "Blendung" fasziniert - dieses Buch hier war noch besser. Ein Traum.

05.10.07

Ich lese "Der Untergeher"von Thomas Bernhard

Also ich laß. Aber nur kurz. Ein einziger innerer Monolog, der immer wieder um das gleiche kreist. Und alles ohne Absatz oder Kapitel. Nach etwa 30 Seiten habe ich das Buch weggestellt. Fürchterlich unlesbar.

09.07.07

Ich lese "Vom Nachteil geboren zu sein" von Emile Cioran

... und war sofort hellauf begeistert. In Aphorismen ist der Herr Cioran zwar nicht leicht verdaulich, aber hochamüsant, ätzend, gemein, bitter. Phantastisch. Werde das demnächst mal mit Epikur parallel lesen, mal gucken, was passiert.

Ich lese "Dasein als Versuchung" von Emile Cioran

... und finde es schwer und träge. Unerträglich langweilig und kompliziert. Ich glaube, ich weiß worauf er hinaus will, aber ich halte es nicht aus -> zurück damit in die Bibliothek.

21.06.07

Ich lese "Urformen der Kunst" von Karl Blossfeldt

Angeregt durch eine schon etwas länger zurückliegende Ausstellung im Rautenstrauch-Joest-Museum habe ich mir die "Werkschau" von Karl Bloßfeldt in der Unibibliothek ausgeliehen. Die Photographien von Pflanzen, die er angefertigt hat, sind beeindruckend. Vor allem die Schlichtheit, mit der sie präsentiert werden sagt mir sehr zu. Auf der anderen Seite ist es auch keine Offenbarung - vermutlich, da die Bilder erstmal nur als Lehrmaterialien dienen sollten und nicht der Mission (oder als Ventil für das Innere des Photographen oder so ähnlich).

Probleme habe ich jedoch mit der kunstgeschichtlichen Einleitung. Ich weiß einfach viel zu wenig, um die Einordnung der Blossfeldtbilder in die Kunstströmungen vom Anfang des 20. Jahrhunderts richtig wertschätzen zu können. Und was macht dies für meine Rezeption der Bilder aus? Sehe ich sie unverbraucht an? Oder benötige ich die Anleitung eines Lehrers (Blossfeldt, der sich aber angeblich nicht zu ausführlich dazu geäußert haben soll), um diese Bilder angemessen anschauen zu können? Weiß da jemand eine Antwort?

Aber angucken und sich freuen reicht (für mich) auch - ist ja nur ein Bildband ...

02.05.07

Ich lese "Von wegen nix zu machen" von Becker, Meurer, Stankowski

Eine wunderbare Sammlung von guten Ideen, die die Welt ein bisschen besser machen und den Aktiven dabei selber etwas bringen (Und nicht so ein selbstgefälliger Solidaritätsquatsch wie auf den Maiveranstaltungen gestern teilweise wieder zu beobachten war ["Eure Musik ist zwar Scheiße, aber weil Ihr eine undemokratische Regierung habt, dürft Ihr trotzdem auftreten" - Nein Danke!]). Nicht alle kann ich selber umsetzen, nicht alle will ich selber umsetzen. Aber manche finde ich richtig gut - zum Beispiel die Idee mit dem Nazizeitschriften aus den Geschäften rauspöbeln. Am besten selber kaufen, lesen und machen. Und morgen startet dann im WDR5 die Radioserie zum Buch hier. Auch da am besten mal reinhören.

Ich lese "Tortilla Flat" von John Steinbeck

oder besser: Ich las...

Ein phantastischer Schmöcker. Ein Buch über eine wunderbare Horde von Nichtsnutzen, die sich den Tag verschönern mit Rumhängen, Wein trinken, und anderen Leuten so helfen, dass auch für sie selber was bei rumkommt (womit dann die Überleitung zu meinem nächsten ausgelesenen Buch auch da wäre). Auch wenn die Helden des Buches sich nicht immer einwandfrei verhalten, so habe ich sie doch sehr schnell leib gewonnen und mit Interesse ihre Geschichte verfolgt. Und am Ende der Geschichte war ich nicht mal traurig, dass im Prinzip alles so war wie vorher.

Ein Buch wie ein grandioses Sylvesterfeuerwerk. Faszinierend schön und zu schnell vorbei


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