Ich lese "Rokland" von Hallgrimur Helgason
Böddi, der Held, ist ein verkanntes Genie, das leider in einem isländischen Kaff wohnt und im Leben nichts gebacken kriegt - dafür aber bei einem Quickie ein Kind zeugt, seiner Mutter auf der Tasche liegt und ein großes Maul hat. Außerdem schreibt er ein Blog in dem er die Welt nach Böddi erklärt (Sex ist Hitler, Liebe ist Bush, sehr verquast und absurd...). Nicht gerade ein sympathischer Hauptcharakter, aber auch keine Projektionsfläche für Hass oder Mitleid.
Bisher lässt mich das Buch recht ratlos dastehen, mal fühle ich mit, mal denke ich, dass Böddi wohl keine einzige Latte mehr am Zaun hat. Aber vielleicht ist das Leben in einem Kaff so? Kompliziert, weil alles mit allem zusammenhängt und nichts unbeobachtet passiert - und ein bisschen egal, weils eben nur ein Kaff ist? Mal sehen, wo das alles hinsteuert...
fertig
Nun, was soll ich sagen? Ich bin weder hingerissen noch angenervt von diesem Buch. Es ist doch irgendwie rätselhaft.
Die Frage, die ich mir gegen Ende immer mehr gestellt habe, ist, worum es in diesem Buch eigentlich geht, denn es ist definitiv nicht einfach nur Poplitertur. Irgendwie hat es wohl alles mit täuschen und getäuscht werden, Vorurteilen und falschen Urteilen zu tun.
Auf jeden Fall hat mir Böddi am Ende besser gefallen als Raskolnikov am Ende von Schuld und Sühne. Dabei war er mir am Anfang gar nicht so sympathisch.
Quintessenz? Ich denke, dass jedeR am besten selber sich ein Urteil bilden sollte. Ich leihe das Buch gerne aus (kaufen lohnt eher nicht, finde ich).