Bildtitel von gestern
Bildblog hat nicht darüber berichtet, und dann kann ich das ja machen. Die Schagzeile der "Bild" von gestern lautete "Wollt ihr Tote, ihr Chaoten?". Herr Dieckmann ist offenbar sauer, weil sein Auto in Flammen stand. Und die "Bild" vertreibt also wieder Lügengeschichten.
Wer ist es der Tote fordert? Sicher kann es sein, dass beim Einsatz von Steinen, Mollis, Stöcken, Wasserwerfern, Tränengas etc. es zu Todesfällen kommt. Aber: Wir alle sind es doch, die wir hier im fetten Europa und der restlichen 1. Welt sitzen, die täglich Todesopfer produzieren (lassen).
Die Auswirkungen des Klimawandels werden zuerst und am stärksten wohl in den Entwicklungsländern zu Extremwetterlagen führen. Wer hat's gemaht? Nicht nur die Schweizer... Die Produktion von Billigkaffee, -bananen, -blumen etc. verläuft durchaus immer noch so, dass Pestizide gesprüht werden, während die Erntehelfer auf dem Feld stehen. Die Produktionsbedingungen hochpreisiger Kleidung in Indien habe ich selbst (1995) einmal kurz betrachten dürfen - ernsthaft gesundheitsgefährdend. Wie die Sachen aus dem kik oder von H&M hergestellt werden, möchte ich gar nicht wissen.
Wir sind die fetten, dicken Kapitalisten, die die hungernde Restweltbevölkerung ausbeuten. Und wenn die Menschen ihre Heimatländer verlassen, um ihren Teil am Wohlstand versuchen zu erlangen, dann lassen wir sie in Containern ersticken, wir sie im Mittelmeer und auf dem Atlantik absaufen und wir sie vom marokkanischen Milität/Grenzschutz in Ceuta abknallen... Ich wundere mich jeden Tag, dass wir nicht mehr Wut und Aggression erleben, als das bisschen Terrorismus, der angeblich islamistisch motiviert ist.
Sollte es soweit kommen, dass wir einen weiltweiten Aufstand erleben, wird die Bildredaktion vermutlich als eine der ersten an die Wand gestellt werden (wenn sie denn so human sein werden, Schusswaffen zu benutzen) und danach sind wir anderen dran, egal ob wir demonstriert oder flammende Artikel in Blogs verfassst haben... Ich hoffe nur, dass wir die Zeit und Kraft und Einsicht haben etwas zu tun, damit dies nicht passiert.