Gesegnet seien die Frühaufsteher, denn sie werden belehrt werden
Nach den Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen durfte ich heute dann zum ersten mal in diesem Jahr wieder richtig früh aufstehen. So früh, dass ich die Morgenandacht auf WDR5 mitbekommen habe.
Dort erzählte eine Dame davon, dass sie von einem Menschen gelesen habe, der Buddhist geworden sei und dort die Achtsamkeit besonders schätze. Die Dame meinte dann, dass das mit der Achtsamkeit ja schon eine feine Sache sei, und sie sich im neuen Jahr auch häufiger mal um das Wenn du gehst, wisse, dass du gehst. Wenn du stehst, wisse, dass du stehst, wenn du liegst, wisse, dass du liegst. ... kümmern wolle. Dennoch sei es nicht nötig Buddhistin zu werden, sie könne sich auch vorstellen - beim Warten in einer Schlange zum Beispiel - zu beten und dabei Achtsamkeit zu üben.
Und ich behaupte, dass das einfach nur peinlich ist. Achtsamkeit, so wertvoll sie ist, lässt sich nämlich auch komplett ohne Religionsbrimborium leben. Es braucht dazu keinen Buddha, der Erlösung von der ewigen Wiedergeburt lehrt und auch keinen Gott, der offenbar einen Ramschladen namens Paradies besitzt, in den jeder reinkommt, der beim Tod seinen Namen auf den Lippen hatte. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie sehr gläubige Menschen das Ziel in ihrem Denken vorwegnehmen und die Argumente dann auf dieses Ziel hin beliebig biegen. Vorallem in diesen 5 Minuten Geschwurbel um kurz vor sieben.
Aber zum Glück gibt es auf WDR5 ja noch regelmäßig Peter Zudeick und Wilfried Schmickler...